TippsSchritt für Schritt zum guten Referat

Präsentieren heißt sich selbst präsentieren:

Etwas präsentieren (vorstellen) ist für viele von euch oft gleichbedeutend mit sich selbst präsentieren. Allein vor der Klasse zu stehen und Inhalte vorzutragen ist ungewohnt und eher Ausnahme als Regel. Umso wichtiger ist es, dass ihr entsprechende Techniken beherrscht und euer Referat nach klaren Regeln strukturiert. Das macht euch sicherer und gewährleistet die Aufmerksamkeit eurer Zuhörer.

Denn klare Strukturen sind „Aufmerksamkeitsanker“, mit denen man das Publikum immer wieder einbezieht. Dazu zählt natürlich auch, dass ihr euch gut mit dem Referatsthema auskennt und sehr gut vorbereitet seid. In diesem Ratgeber werdet ihr viele Inspirationen, sinnvolle Tipps und hilfreiche Tricks finden, die euch das Vorbereiten und Referieren erleichtern. Gutes Gelingen inklusive!

Themenauswahl:1)

In der Regel geben euch eure Lehrkräfte die Referatsthemen vor, da die Vorträge im Rahmen einer Unterrichtseinheit gehalten werden sollen. Ist dies nicht der Fall und ihr wollt mit einem Referat eure Note verbessern oder einfach eine freiwillige Leistung erbringen (was Lehrer immer gut finden), dann solltet ihr dennoch bei der Themenauswahl auf den Unterrichtszusammenhang eingehen. Auf unserer Steckbriefe-Website findet ihr dazu viele Anregungen. Die Steckbriefe könnt ihr als Grundlage für euer Referat nehmen.

Quellenrecherche:1)

Eure Lehrer haben euch sicher darauf hingewiesen, dass ihr bei der Auswahl eurer Informationsquellen auf Qualität achten sollt. Das bedeutet, sorgfältig recherchieren und gut aufpassen, welche Online-Seiten ihr benutzt, vor allem auch um Falschinformationen vorzubeugen. Bei Websites ist es zum Beispiel wichtig, dass ein ausgewiesenes Impressum vorhanden ist. Deshalb ist es immer von Vorteil, mehrere Quellen hinzuziehen, um Inhalte zu vergleichen und sich zu vergewissern, dass es stimmt. Oft geben euch auch die Lehrer Recherchequellen vor oder empfehlen welche. In jedem Fall könnt ihr für erste Informationen, die Steckbriefe unserer Website nutzen. Sie vermitteln einen guten Überblick über das jeweilige Thema und sind strukturiert aufgebaut.

Informationsauswertung:1)

Unabhängig von den Informationen auf unserer Website werdet ihr noch eine Fülle an Material finden, das euch weiterhilft. Jetzt ist es wichtig, dieses in eine logische und übersichtliche Reihenfolge zu bringen. Schaut euch dazu alle Infos an und stellt folgende Überlegungen an:

1. Was ist interessant, wichtig, weniger wichtig oder unwichtig?
2. Welche vier bis fünf Unterpunkte lassen sich erkennen?
3. Können diese Unterpunkte noch ergänzt werden?

Orientiert euch nun an dieser Auswahl und versucht, diese Punkte so anzuordnen, dass eure Zuschauer eine verständliche Reihenfolge erkennen.

Tipp: Schreibt auf Karteikärtchen in Stichpunkten, was zu jedem Punkt besonders wichtig ist, was auf keinen Fall vergessen werden darf und was noch geklärt werden muss. Schaut jetzt noch mal alle Karteikarten durch und prüft, ob Infos doppelt verwendet wurden. Streicht diese! Danach nummeriert ihr die Kärtchen, sodass die Reihenfolge klar ist.

Gliederung:

Nach diesen Vorarbeiten könnt ihr mit der sinnvollen Gliederung eures Referats beginnen.

Wichtig: Diese Gliederung sollte der Klasse vor Beginn des inhaltlichen Teils genannt werden!

Die Gliederung könnt ihr als Power-Point-Präsentation aufbereiten, auf Folie ziehen oder an die Tafel schreiben.

Wichtig: Die Gliederung sollte während eures Vortrages gut sichtbar sein und ihr solltet auch immer mal wieder auf die einzelnen Punkte hinweisen.

Aufbereitung des Inhalts:

Nach dem Gliedern müsst ihr den Inhalt an die einzelnen Punkte anpassen und dabei auch bedenken, was für die Unterpunkte von Bedeutung ist. Schreibt dazu das Wichtigste auf Moderationskarten (größere Karteikarten).

Hier sollten stets nur wenige Punkte in großer Schrift aufgeführt sein, damit man während des Vortrages alles problemlos und auf einen kurzen Blick hin erkennen kann. Denn ein Referat muss weitestgehend frei vorgetragen werden.

Achtet in diesem Zusammenhang auch auf die Länge. Hier gilt der alte Spruch: In der Kürze liegt die Würze! Deshalb: Haltet das Referat kurz, aber bereitet euch gut vor!2)

Sicher und lebendig vortragen:

Habt ihr alle Vorarbeiten erledigt, solltet ihr damit beginnen, den Vortrag einzuüben. Am besten vor dem Spiegel! So könnt ihr gezielt auf eure Körperhaltung und Vortragsweise achten. Ihr solltet nämlich aufrecht vor der Klasse stehen, nicht zu schnell sprechen, eine einfache Sprache verwenden und mit eigenen Worten den Inhalt ausdrücken.

Wenn ihr Fachbegriffe benutzt, müssen diese erklärt werden. Auch könnt ihr mit bewusst eingesetzter Gestik und Mimik besonders wichtige Informationen unterstreichen.

Verweist dabei stets auf die von euch eingesetzten Plakate, Gegenstände oder Folien. Schließlich will das Publikum nicht nur hören, sondern auch sehen!

Mit Sätzen wie: „Wie ihr vielleicht wisst …“ oder „Wie ihr vielleicht schon mal gehört habt …“ oder „Sicherlich kennen die meisten von euch …“ könnt ihr eure Zuhörer immer wieder direkt einbeziehen. Dazu zählt auch, dass ihr den Blickkontakt haltet und das Publikum während des Vortrages anschaut.

Materialien zur Visualisierung:

Übersichtlich gestaltete Plakate, die euren Ideen optisch Gestalt verleihen, sind immer noch eine wirkungsvolle Möglichkeit. Schließlich sagen Bilder oft mehr als tausend Worte. Auch kann ein Tafelbild, das während des Vortrages entwickelt wird, wahre Wunder wirken, wenn es um Ergebnissicherung geht. Je nach Thema könnt ihr auch Gegenstände mitbringen, Bilder oder Buchcover zeigen oder musikalische Einlagen bringen. Wer die technischen Möglichkeiten hat, kann den Vortrag via Power Point aufbereiten. Dazu muss man sich aber sicher am Computer fühlen und auch das Programm gut beherrschen.

Viele Lehrer erwarten, dass ihr zeitnah und im Vorfeld zu eurem Referat der Klasse ein Handout zur Verfügung stellt, damit sich eure Mitschüler in die Thematik einstimmen können. Dieses Handout gibt den Aufbau und die zentralen Informationen eines Vortrages knapp und übersichtlich wieder (Din-A-4-Seite) und sollte Platz für Mitschriften bieten.

Anfang und Schluss – Ohröffner und Gedächtnisanker:1)

Ein guter Anfang und Schluss bilden nicht nur den perfekten Rahmen eines Vortrages, sie sind auch die Punkte, welche die Zuhörer am meisten beeindrucken müssen. Überlegt euch für diese beiden Punkte immer originelle Lösungen. Hier ist Kreativität und Ideenreichtum gefragt.

Ein pfiffiger Einstieg ist die halbe Miete der Aufmerksamkeit und sollte je nach Thema mit Bedacht gestaltet werden.

Tipps für einen guten Anfang:

– Musik anspielen
– Rätsel oder Scherzfragen stellen
– Schlüsselstelle aus einem Buch, einem Lebenslauf, einer Darstellung auswählen
– Bilder zeigen
– passende Gegenstände mitbringen
– eine persönliche Geschichte erzählen, die zum Thema passt
– mit aktuellen Zeitungsschlagzeilen einsteigen
– Bilder oder Buchcover zeigen und raten lassen, worum es gehen könnte

Ihr merkt schon, hier könnt ihr euren Ideen freien Lauf lassen!

Der Schluss eines Referates ist das, was im Gedächtnis bleibt und woran sich alle erinnern. Deshalb solltet ihr auch hier besonders sorgfältig vorgehen.

Tipps für einen guten Schluss:

– fasse noch einmal den Inhalt kurz und einprägsam zusammen
– äußere und begründe deine Meinung
– greife deine Ideen vom Anfang wieder auf und zeige das Bild oder den Gegenstand noch einmal
– stelle Quizfragen zu deinem Thema
– rege in höheren Klassen zu Diskussionen an
– provoziere durch kontroverse Äußerungen

Wichtig: Beende den Vortrag immer mit der Standardfrage: Habt ihr alles verstanden / gibt es noch Fragen?

Und genau das machen wir an dieser Stelle auch: Wenn euch an diesem Ratgebertext noch irgendetwas unklar ist, euch etwas fehlt oder ihr Anregungen und Ideen habt, dann meldet euch doch einfach per Mail oder schreibt eure Nachricht in den Kommentar. Vielleicht geht da noch was!

Autorin: Patricia Webb (Lehrerin)

Quellen:

Bild: (c) Bialasiewicz www.fotosearch.de Stock Photography

1) Hell/Olbrich: Standards Deutsch 8, Auer Verlag, Donauwörth, 2004

2) Deutschbuch differenzierende Ausgabe, Cornelsen Schulverlag, Berlin 2016

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